Riteman C+ — der außergewöhnliche Drucker
Drucker können vielerlei Gestalt haben, aber kaum einer sieht so unkonventionell wie der Ritemann C+ aus.

Der Ritemann C+ (Bild 1) durchbricht Normen, angefangen bei der Papierführung, über das Farbband, bis hin zur Art der Aufstellung, ist bei ihm alles anders. Im Gegensatz zu den bisher bekannten Druckergenerationen wird beim Riteman C+ das Papier nicht von hinten, sondern von vorne eingeführt. Ein Traktorband befördert das Papier unter dem Druckkopf durch und schiebt es nach hinten aus dem Drucker. Dieses Konzept schafft, zusammen mit dem ohnehin recht kompakten Drucker, tatsächlich Platz auf dem Computertisch. Nach dem Anstecken am seriellen IEC-Bus des Computers kann es sofort losgehen. Erstes Testkriterium ist die Eignung des Druckers zur Textverarbeitung. Hier wurden wir vom Riteman C+ angenehm überrascht, denn er verfügt über mehrere Funktions-Modi. Im wesentlichen sind das ein Normal- (Commodore) und ein Plus- (EPSON) Modus (Tabelle 1). Die Auswahl des jeweiligen Modus geschieht entweder über zwei der acht DIL-Schalter, die leicht erreichbar unter einer Klappe verborgen sind, oder über einen einfachen ESC-Befehl.
Betrachten wir zunächst den Normal-Modus etwas genauer. Hier wurde versucht, die Fähigkeiten der Commodore-Drucker möglichst vollständig zu implementieren.
Für die Textverarbeitung eignet sich der Normal-Modus aber nur bedingt, denn es stehen keine Umlaute zur Verfügung. Hierfür ist der Plus-Modus prädestiniert, denn er hat die Befehle eines, etwas abgepeckten, Epson FX-80. Im Gegensatz zum Normal-Modus tritt im Plus-Modus die Druckersteuerung durch die ESC-Befehle in den Vordergrund.
Jedem seinen Modus
Der Plus-Modus ist weiterhin mit zwei verschiedenen Grafik-Befehlen (ESC »K« und ESC »L«) ausgestattet. Hier finden Hardcopy-Programme, die für Epson-Drucker geschrieben wurden, Verwendung (8-Nadel-Einzelpunktgrafik). Den eigentlichen Reiz dieser Zweispaltung der Funktions-Modi liegt in der einfachen Umschaltung zwischen Normal- und Plus-Modus. Da dies rein durch Programm-Befehle möglich ist, sind enorme Effekte erzielbar. Einerseits Verwendung der reversen- oder der Grafikzeichen und andererseits alle Funktionen eines EPSON-Druckers sind nur ein Beispiel dafür. Mit einem Textprogramm lassen sich so, mit relativ wenig Aufwand, Rechnungen oder Formulare entwickeln, die neben dem EPSON-Zeichensatz, mit Umlauten, auch den Commodore-Zeichensatz, mit seinen Grafikzeichen, verwenden. Da in beiden Modi alle Zeichen mit vollen Unterlängen gedruckt werden, fällt die Umschaltung kaum auf.
Ein weiteres Testkriterium war natürlich unser Probetext. Der Riteman C+ benötigte hierfür volle 4:20 Minuten. Die Druckgeschwindigkeit ist im Handbuch zwar mit 105 Zeichen/Sekunde angegeben, unser Probetext hat aber gezeigt, daß dieser Wert relativiert werden muß. Von der Bedienungs- und Handhabungsfreundlichkeit des Riteman C+ wird jeder, der mit ihm gearbeitet hat, überzeugt sein. Sowohl das Einlegen des Papiers (Endlos- oder Einzelblattpapier), als auch das Abreißen an der Gehäusekante, sind sehr komfortabel.

Ein gelungener Versuch
Der Riteman C+ ist mit einem Preis von 998 Mark ein außergewöhnlicher Drucker. Auffällig ist das kompakte Design, das ein angenehmes Arbeiten auch auf einem kleinen Tisch erlaubt. Seine beiden Modi gefallen nicht nur allein für sich, sondern auch dann, wenn man sie geschickt miteinander kombiniert. Wer einen professionellen Drucker mit Korrespondenzqualität (NLQ = Near Letter Quality) sucht, ist zwar mit dem etwas teureren Ritemann F+ (1140 Mark) etwas besser bedient. Aber alle, die zu Hause damit arbeiten, und auch auf eine vollständige Commodore-Anpassung nicht verzichten möchten, dürfen das Plus im Namen ruhig für bare Münze nehmen.
(aw)Info: C.Itoh, Roßstr. 96, 4000 Düsseldorf 30, Tel.: 0211/45 49 80
Plus-(EPSON) Modus | Normal-(Commodore) Modus |
senkrechte Formatierung | Commodore Zeichensatz |
horizontale Formatierung | Setzen des Zeilenabstandes |
horizontale Tabulatoren | Drucker initialisieren |
Festlegen der Seitenlänge | Breitschrift |
Seitenvorschub | reverser Druck |
Breitschrift | Druckposition linker Rand |
komprimierte Schrift | Bestimmung der Druckstartposition im Nadelabstand |
Fettdruck | 7-Nadel Einzelpunktgrafik |
Doppeldruck | Festlegen der Seitenlänge |
Super-/Subscript | Überspringen d. Perforation |
Unterstreichen | Seitenvorschub |
Italic (Schrägschrift) | Fixierung der Sekundäradresse |
8-Nadel-Einzelpunktgrafik | Zeilenvorschub nicht gekoppelt |
einfache Dichte | |
doppelte Dichte | Modusänderung (Normal-/Plus-Modus) |
Papierendeerkennung an/aus | |
Rückwärtsschritt | |
unidirektionaler Druck an/aus | |
Modus Änderung (Normal / Plus-Modus) |