Kuriositätenecke
- Nolan Bushnell, Gründer von Atari, hat nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen, neue Firmen aufzubauen (Pizza Time Theater, Sente, Androbot) wieder einen neuen Anlauf gestartet. Die neue Firma »Axlon« hat eine besondere Art von Robotern anzubieten: Die »Petsters« sollen Haustiere ersetzen. Ein »Catster« beispielsweise miaut, wenn er in die Ecke gesetzt wird, murrt behaglich, wenn er gestreichelt wird, aber kratzt nicht und frißt nur Batterien. »Dogster« und »Catster« können bis zu 250 vorprogrammierte Funktionen wahrnehmen. Bushnell: »Wir haben es geschafft, etwa 80 Prozent der Funktionen eines Haustieres »nachzubilden«. So ein Haustier kostet übrigens 100 US-Dollar. Miau!
- Daß Bücher zu Computerspielen gemacht werden, ist nichts Neues. Das Umbauen eines Computerspiels zum Buch ist relativ neu. Nachdem Alan Dean Fosters Buch »Shadowkeep« (ein zu empfehlender Fantasie-Roman) nach dem gleichnamigen Spiel von Telarium entstand, sind nun auch Zork-Bücher erhältlich. Die allerdings sind keine gewöhnlichen Romane, sondern Adventures ohne Computer. Man geht dabei ähnlich vor wie bei Computerabenteuern:Nachdem man gelesen hat, wo man ist und was passiert, wählt man einen Befehl aus. Entsprechend dieses Befehls wird man dann auf die richtige Seite verwiesen, wo das Spiel dann seine Fortsetzung findet. Die Zork-Bücher (vier Stück gibt es) sind übrigens von Steve Meretzky geschrieben, der auch Autor der Infocom-Adventures Planetfall und Sorcerer ist. Der Preis für ein solches Buch: 2 Dollar. So billig müßte Software sein…
- Wer wissen will, woher wir immer die Informationen für unsere Kuriositätenecke haben: Fast alle Zeitschriften der internationalen Presse werden bis auf den letzten Buchstaben durchwühlt, ob amerikanisch, deutsch, englisch oder sonst woher. Ab und zu bietet sogar der amerikanische Playboy interessante Neuigkeiten aus dem Computer-Business. Und ganz nebenbei gibt es noch Informationen aus der »Szene« — Händler, Hacker und Spiele-Enthusiasten — wobei der Unterschied zwischen diesen Kategorien oft gleich Null ist.
- Die Superhelden-Welle rollt weiter. Nachdem Adventure International gemeinsam mit Commodore die Marvel-Comic-Helden lizenzierten (»The Hulk«, »Spiderman«) beginnt First Star Software, auf dieser Welle mitzureiten. Der Vertrag mit DC-Comics beinhaltet die Rechte für »Superman«, »Wonderwoman« und »Darkseid«-Comics.
- Roe R. Adams III, Redakteur der führenden amerikansichen Computerspiel-Zeitschrift (Computer Entertainment) und Mitautor der Fantasyspiel-Klassiker Wizardry IV und Ultima IV, hat mehr Spiele zu Hause stehen, als er benötigt. Aus diesem Grund verschenkte er sage und schreibe 1 000 Spiele an die Gutman-Bibliothek in Harvard (wo man sie ausleihen kann). Jetzt hat er »nur« noch 6 000 Spiele.
- Die ersten 60 000 Exemplare des computerisierten Comics »Shatter« waren innerhalb von vier Tagen ausverkauft. Die Grafiken wurden mit einer Maus auf dem Macintosh gemalt. Die Comicautoren führen den großen Erfolg auf Computer-Enthusiasten zurück.
- Aus einem amerikanisichen Computermagazin: Das Programm »Mind Prober«, mit dessen Hilfe man die Psyche anderer (angeblich) analysieren kann, wurde mit Daten über Ronald Reagan gefüttert. Mind Prober erstellte diesen Output:
- Er ist ein »Crowd-Pleaser«, also jemand, der immer tut, was nötig ist, um die Massen zu erfreuen.
- Man sollte sich vor seinen Versprechen in Acht nehmen. Er gibt sie leicht und hält sich nicht immer dran.
- Diese Person würde es lieben, etwas zu tun, was ihn in den Mittelpunkt des Interesses stellt. Also Schauspieler oder Politiker.
Hat die Software hier nicht ein bißchen Wahrheit eingefangen?
- Commodore kann übrigens Diskettenlaufwerke schon selbst reparieren. Da aber der VC 20 auch bei den Commodore-Technikern »Out« ist, werden die eingelieferten Geräte gesammelt und zehntausendstückweise nach Japan gesandt. Commodore Japan repariert die Geräte und schickt sie dann zurück. Und da soll sich noch einer wundern, warum er so lange auf seine Geräte warten muß. Ein bißchen kurios ist diese Methode schon…
- Thomas Tempelmann, Autor des weltberühmten »FCopy«, verdient nun endlich doch ein bißchen Geld an seinem Programm. Nachdem er nur 70 Originale verkaufen konnte (und Tausende C 64-Besitzer das Programm haben), klagte er sein Leid während der Commodore-Messe (CFA 1984) dem Commodore-Guru Jim Butterfield. Der hat daraufhin einen ganzseitigen Artikel im Magazin des weltgrößten Commodore-Clubs (TPUG) über Thomas Tempelmann veröffentlicht. Daraufhin waren natürlich viele Amerikaner »betroffen« von den Ausmaßen des Raubkopierens (ein Autor schreibt ein epochemachendes Werk und verdient keinen Pfennig daran), bis es zu einem Aufruf kam, Thomas ein bißchen Geld zu spenden und ihn so für seine Mühe zu entlohnen. Und an den laufend eintrudelnden 5-Dollar-Scheinen verdiente er bislang etwa 4 000 bis 5 000 Mark. Thomas' Kommentar: Aus Deutschland würde ich trotz Spendenaufruf nicht mal 5 Mark erhalten.