Uchida DWX 305 — Klappern gehört zum Handwerk
Der Typenraddrucker, der nicht mehr zu hören ist, muß erst noch erfunden werden. Dennoch überrascht der DWX 305 mit relativ niedrigem Geräuschpegel und einer Schriftqualität, die jenseits von Gut und Böse liegt.

Den Eindruck, den der DWX 305 (Bild 1), nicht nur auf dem Papier, hinterläßt, ist bestechend. Kein Wunder, denn als Typenraddrucker braucht er sich im Gegensatz zum Matrixdrucker keine Gedanken darüber zu machen, wie ein Buchstabe aussieht. Die ihm zur Verfügung stehenden 96 Zeichen sind alle auf einem runden Typenrad angeordnet. Zusammen mit dem nur einmal verwendbaren Carbonband aus der Farbbandkassette (zirka 25 Mark) verleihen sie dem DWX 305 eine gestochen scharfe Schrift (Bild 2).

Der Spezialist
Als typischer Spezialist hat der DWX 305 seine Stärken und Schwächen. Während Schönschrift seine Domäne ist, sind ihm Begriffe wie Grafik oder Zeichnen fast vollkommen unbekannt. Er wurde für die Textverarbeitung konstruiert. Dafür ist er allerdings bestens ausgestattet. Er verarbeitet sowohl Papier im DIN-A4-Längsformat, als auch solches mit einer Breite bis zu 33 Zentimetern (DIN A4 quer). Auf dieser Papierbreite lassen sich, je nach Zeichendichte, 120, 144 oder sogar 180 Zeichen unterbringen. Leider bleibt es dem Anwender überlassen, dem Drucker mitzuteilen, wann er in eine neue Zeile springen soll. Verwendet man nämlich Papier, das kleiner als die Druckwalze ist, kann es leicht passieren, daß der Druckkopf plötzlich ins Leere hämmert. Es gibt beim DWX 305 keine Möglichkeit, die Papierbreite einzustellen. Manche andere Drucker verwenden hierzu einen speziellen Schalter oder besitzen zumindest einen Steuercode zum Einstellen des rechten Randes. Die praktikabelste Lösung dieses Problems ist es, schon beim Anfertigen des Textes darauf zu achten, nicht mehr Zeichen zu schreiben, als auf dem Papier unterzubringen sind. Wird der DWX 305 zusammen mit einem Textverarbeitungsprogramm eingesetzt (was der Regelfall ist), braucht man sich darüber glücklicherweise keine Gedanken machen, denn die Kontrolle der Textbreite wird vom Programm übernommen. Die Druckgeschwindigkeit beträgt dabei höchstens 18 Zeichen pro Sekunde, wenn keine Sonderfunktionen wie Fettdruck, Schattenschrift oder das Unterstreichen gewählt werden.
Drucker für Geduldige
Mischt man allerdings mehrere dieser Druckfunktionen, beispielsweise, um wichtige Textpassagen hervorzuheben, reduziert sich die Druckgeschwindigkeit erheblich. Da bei einem Zeichen dann bis zu viermal angeschlagen wird, braucht man sehr viel Geduld. Zum Vergleich: Ein guter Matrixdrucker schafft in der Regel mehr als hundert Zeichen pro Sekunde, allerdings mit meist wesentlich schlechterem Schriftbild. Als Papierantrieb dient dem DWX 305 in der Standardausführung ein Friktionsantrieb (Papiertransport durch Gummiwalze). Zusätzlich erhältlich sind ein Einzelblatteinzug (799 Mark) und ein aufsetzbarer Traktor für Papier mit Lochrand (299 Mark). Der Einbau beider Zusatzgeräte ist, ebenso wie die gesamte Handhabung des Druckers, einfach und kann auch vom technisch Ungeübten vorgenommen werden. Damit eine Fehlbedienung ausgeschlossen ist, befinden sich am DWX 305 zwei Schalter und eine Lichtschranke auf dem Druckkopf. Es ist somit schwer möglich, mit falsch eingelegtem Papier, geöffnetem Gehäusedeckel oder verbrauchtem Farbband zu arbeiten. Der Drucker zeigt alle Fehlfunktionen durch die ERROR-Taste auf der Gehäusevorderseite an. Mit ihr macht man den Drucker nach einer Störung auch wieder betriebsbereit. Neben der ERROR-Taste und den drei üblichen Tasten für ON/ OFF-Line, Zeilen- und Seitenvorschub findet man auch eine Taste mit dem Namen SET PAGE. Mit ihr kann der Beginn einer Seite neu eingestellt werden (das interne Zeilenzählregister wird gelöscht). Der Selbsttest des DWX 305 wird durch eine separate Taste im OFF-Line-Modus ausgelöst.
Anschluß am C 64
Die Hersteller haben den DWX 305 ab Werk mit einer Centronics-, oder wahlweise mit einer RS232-Schnittstelle ausgestattet. Für den Anschluß an den C 64 empfiehlt sich die Centronics-Version. Zum einen ist sie mit 1349 Mark etwas billiger als die serielle Version (1499 Mark). Zum anderen genügt ein einfaches Userport-Kabel und eine Software-Schnittstelle, wie sie beispielsweise in Vizawrite 64 einprogrammiert ist. Wer den DWX 305 gerne am seriellen Port betreiben möchte, kann sich mit dem einfachsten Interface begnügen, denn Sonderfunktionen wie Grafik oder eine Umsetzung der Commodore-Steuerzeichen sind bei einem Typenraddrucker ohnehin sinnlos. Trotzdem stehen dem Besitzer eines DWX 305 eine Reihe verschiedener Schriften zur Verfügung — durch Austausch des Typenrades. Zur Auswahl steht ein weites Spektrum verschiedenster Schriftarten, denn die weit verbreiteten Qume-Typenräder passen ausgezeichnet.
Obwohl der Befehlssatz des DWX 305 nicht gerade üppig ist, besitzt er, mit Ausnahme der rechten Randeinstellung, alle wichtigen Steuercodes. In Verbindung mit manchen Textverarbeitungsprogrammen ist sogar ein Ausdruck in proportionalem Zeichenabstand möglich, denn die vertikale Druckposition eines Zeichens läßt sich vom Computer aus genau festlegen. Eine bisher bei anderen Druckern wenig verbreitete Besonderheit des DWX 305 ist seine variable Anschlagstärke. Durch zwei DIL-Schalter auf der Gehäuserückseite kann zwischen weichem, mittleren und hartem Anschlag selektiert werden. Damit wird nicht nur die Geräuschentwicklung des Druckers maßgeblich beeinflußt, sondern auch die Qualität der drei möglichen Durchschläge.
Profi für zu Hause
Obwohl der DWX 305 sicherlich auch manchem kleineren Unternehmen bei seinen täglichen Schreibarbeiten dienlich sein könnte, macht ihn sein relativ günstiger Preis (1349 Mark inklusive MwSt) auch für die private Nutzung interessant. Dabei sollte natürlich beachtet werden, daß auch der DWX 305, wie alle Typenraddrucker, zur ausschließlichen Textwiedergabe geeignet ist. Wer nicht all zu hohe Ansprüche an die Schreibgeschwindigkeit stellt, findet im DWX 305 einen zuverlässigen Drucker zu günstigem Preis.
(Arnd Wängler/gk)Info: Synelec Datensysteme GmbH, Postfach 1517 27, 8000 München 15, Tel. 0 89/7 25 30 81