Aktuell

ProLogic DOS lädt 25mal schneller!

ProLogic DOS ist der Name eines neuen Erweiterungs-Kit für den C 64 und sein 1541-Laufwerk. Das neue DOS wird, wie von Speeddos und Turbo Access bekannt, eingebaut. Danach stehen unter anderem folgende Funktionen zur Verfügung:

Wir hatten Gelegenheit, ProLogic DOS einem Kurztest zu unterziehen. Außer einigen Programmen aus Düsseldorf gab es nichts, das ProLogic DOS vom korrekten Laden abhalten konnte. Ein 88 Blöcke langes Programm wurde beispielsweise in sensationellen zwei Sekunden geladen. Besonders beeindruckend ist das Laden von Grafikbildern, sie laufen nicht wie gewohnt ins Bild, sondern erscheinen fast schlagartig. Durch die automatische Umschaltung auf 40 Tracks werden die Disketten besser ausgenutzt, statt der üblichen 664 Blöcke stehen nun 749 Blöcke zum Speichern von Programmen zur Verfügung. Normal beschriebene Disketten werden natürlich weiterhin gelesen. ProLogic DOS soll ab Anfang September zu einem Preis von 298 Mark erhältlich sein.

Info: Jann Datentechnik, Glimmerweg 22, 1000 Berlin 47, Tel. (030) 731184

Btx: Der EUROM funktioniert endlich

Der EUROM-Chip von Valvo, dem im Artikel über die Hannover Messe in der Ausgabe 7/85 die Schuld an den noch nicht vorhandenen, preiswerten Decoder für Btx gegeben wurde, soll nach Aussage von Valvo jetzt fertig sein. Das heißt, die seit Anfang 1985 in Fertigung befindliche Version arbeitet in allen Parametern fehlerfrei. Diese Version wird zum heutigen Zeitpunkt an die Geräteindustrie ausgeliefert.

Der EUROM-IC 5350 soll alle Punkte der seit 1982 festgeschriebenen Spezifikationen erfüllen. Mit diesem EUROM-IC soll nach Aussage von Valvo immer noch die preisgünstigste Konzeption für einen Btx-Decoder realisierbar sein. Die angesprochene Wärmeempfindlichkeit konnte vermindert werden, der IC arbeitet jetzt in einem Temperaturbereich von 0 bis 60 Grad einwandfrei. Damit ist von Valvo endlich die Voraussetzung für die Gerätevielfalt auf dem Markt der Btx-Endgeräte geschaffen worden.

(aa)

Nicht nur bei »Lacoste«

Es hat sich herumgesprochen, daß hochwertige Konsum-, aber auch Investitionsgüter kopiert werden. Das Spektrum der »Nachahmungen« reicht von einfachen Cartier-Feuerzeugen bis hin zum hochwertigen Maschinenteil. Dieses Unwesen hat sich auch in der Computerbranche breitgemacht. Abgesehen von den reichlich diskutierten »Softwarepiraten« gibt es noch eine andere, nicht minder aktive Gruppe — die »Hardware-Kopierer«. Vom ganzen Computer (Apple), bis zur einfachen Einsteckplatine, wird fast alles kopiert. Auch im Rahmen unserer redaktionellen Tätigkeit sind wir schon so manches Mal auf Geräte gestoßen, deren Herkunft zumindest zweifelhaft war. Manchmal sind es nur Teile eines Gerätes, die kopiert und in eigene oder gekaufte Entwicklungen eingebaut werden, manchmal sind es genaue Kopien des Originals. Besonderer Beliebtheit bei den Kopierern erfreut sich die Firmware (auf ROMs oder EPROMs gespeicherte Software). So wurde von uns beispielsweise ein Drucker getestet, dessen Fähigkeiten auffallend mit denen eines Konkurrenzproduktes übereinstimmten (der in der nächsten Ausgabe vorgestellt wird, und das eigentliche Original ist). Nun ist es natürlich recht problematisch festzustellen, wer denn eigentlich der Urheber einer Entwicklung ist, denn gerade in der Computerbranche werden viele Lizenzen vergeben. Oft hilft da einfaches Fragen nicht mehr. So geschehen bei unserem EPROMmer-Vergleichstest. Zwei der uns zum Test vorgelegten Geräte konnten, durch Vergleich der Bauteile und der Software, eindeutig als Nachahmungen identifiziert werden, gleichwohl beide Hersteller behaupteten, das Gerät selbst entwickelt zu haben. Den besten Beweis für unsere Annahme lieferten aber die Geräte selbst. In beiden Fällen war es möglich, das Originalgerät mit der Treibersoftware der Kopie zu betreiben und umgekehrt — diese Tatsache spricht wohl für sich. Den eigentlichen Hersteller der Entwicklungen konnten wir in diesen Fällen nur deshalb ermitteln, weil wir zuverlässig wußten, welches Gerät zuerst auf dem Markt war. Dies mag nur die Spitze eines Eisberges sein. Viele der uns eingesendeten Modulplatinen unterscheiden sich in fast keinem Punkt. Auch ist es äußerst schwer festzustellen, wo unberechtigt »Know-how« eines anderen verwendet, aber eben geschickt versteckt wurde. Manchmal sind die »geklauten« Teile eines Produktes auch verschwindend klein, aber für die Funktionalität von existenzieller Wichtigkeit. So verwenden beispielsweise viele der derzeit verkauften Programme oder Steckmodule zur Beschleunigung des Ladevorgangs, die (möglicherweise etwas veränderten) Routinen unseres Hypra-Load. Dies sind Bereiche in denen der Nachweis einer Aneignung fremden geistigen Eigentums fast nur noch mit einem extrem hohen Aufwand zu führen ist. Erschwerend wirkt sich in diesem Zusammenhang, immer noch die rechtlich unklare Abgrenzung zwischen, durch technische Zwänge nicht anders zu realisierenden Algorithmen und einmaligen geistigen Leistungen aus. Wir werden auch weiterhin versuchen, sowohl im Interesse unserer Leser als auch dem der vielen ehrlichen Konstrukteure, nur solche Geräte in unserer Zeitschrift vorzustellen, bei denen es keinen Zweifel am Urheberrecht gibt.

(aw)

Turbo-Nibbler in neuer Version

In der letzten Ausgabe berichteten wir über das Kopierprogramm »Turbo Nibbler« und sagten, daß nicht alle Lesefehler kopiert werden könnten. Inzwischen ist die verbesserte Version »Turbo Nibbler 2.1« erhältlich, die jetzt alle Lesefehler und auch Killertracks auf den Spuren 1 bis 41 kopiert.

(bs)

Info: Eurosystems, Verlengde Parkweg 6, 6717 gn Ede, Holland

Profi-Pascal nicht neu

Gegendarstellung zum Artikel »Pascal für Profis«, 64'er, Ausgabe 8/85, Seite 122.

Im Artikel wird der Eindruck erweckt, »Profi-Pascal« sei eine Data-Becker-Entwicklung (»Im zweiten Anlauf hat Data-Becker es geschafft: …«).

Richtig ist, daß 64’er bereits Anfang 1984 den hier beschriebenen Compiler unter dem Namen »phs-Pascal« ausgiebig testete und nicht darüber berichtete.

Das unter dem Namen »Profi-Pascal« beschriebene System ist mit dem seit 1980 von unserer Firma für die Entwickler Schnepf und Tackmann vertriebenen »phs-schtac-pascal« nahezu identisch. Für »Profi-Pascal« sind nur unwesentliche Änderungen vorgenommen worden. Data-Becker bringt also kein »neues Programmpaket«, sondern lediglich eine in der Optik geschönte und durch Turbo-Routinen verschnellerte Version des »phs-schtac-pascal v5.0« auf den Markt.

1980 schloß einer der Autoren einen Exclusiv-Vertriebs-Vertrag mit unserem Hause und zeichnete auch im Copyright-Vermerk mit »Copyright H. Schnepf & D. Tackmann, West Germany 1982, Technische Fragen und Vertrieb phs EDV Beratung«. Die von uns seit 1982/83 vertriebene Version 6 des Pascal-Compilers für C 64 wurde noch mit Copyright H. Schnepf & D. Tackmann 1982«, später »Copyright H. Schnepf & D. Tackmann 1984« gezeichnet.

Schließlich ist sowohl dem Verlag Markt&Technik als auch der Firma Data-Becker das System spätestens seit 1983 bekannt. Zum Zeitpunkt Ihrer Veröffentlichung waren bereits mehr als 500 Compiler (einschließlich der Version für C 64) unter dem Namen »phs-schtac-pascal-system« verkauft, wohingegen im Artikel vom »neuen Profi-Pascal« gesprochen wird.

Es bleibt festzuhalten, daß der »Profi-Pascal«-Compiler

  1. kein von Data-Becker entwickeltes Programm ist
  2. zumindest eine Nachbildung des durch Tackmann/Schnepf erstellten und über phs vertriebenen Produktes »phs-schtac-pascal v6« darstellt.
  3. mit einem Handbuch ausgeliefert wird, das wegen der Identität von Befehlsstruktur, Sprachumfang und -erweiterungen auch für den Umgang mit »phs-schtac-pascal v6« eingesetzt werden kann.
(M. Penzkofer, phs)
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