C 64
Hardware-Test

Brother TC-600: Das Multitalent

Wie der Verwandlungskünstler im Varieté, so versteht es auch der TC-600 sich zu wandeln: Er ist gleichzeitig Schreibmaschine, Drucker, Terminal und Computer. Wir haben getestet, was er am besten kann.

Bei soviel Auswahl fällt es nicht leicht, die wesentlichste Funktion des TC-600 (Bild 1) herauszustellen. Aber da er mit einem ausgezeichneten Thermo-Druckwerk (24 x 18 Punkte) ausgestattet ist, ist der TC-600 in erster Linie ein Drucker. Sowohl auf Normalpapier (mit Farbband) als auch auf Thermopapier liefert der TC-600 eine gestochen scharfe Schrift. An den C 64 wird der TC-600 über eine RS232-Schnittstelle angeschlossen. Durch den Batteriebetrieb (Netzanschluß ist auch möglich) bietet der handliche Drucker dem Besitzer eines C 64 wertvolle Dienste als mobiles Texterfassungssystem. Durch die sinnvolle Konzeption der bidirektionalen Schnittstelle ist es mit dem TC-600 tatsächlich leicht, Texte, die außer Haus erfaßt wurden, in den Speicher des C 64 zu übertragen. Der relativ groß dimensionierte Speicher von 14 300 Zeichen erlaubt es nämlich, dem TC-600 Texte mit einer Länge von bis zu vier Schreibmaschinenseiten zu speichern.

Bild 1. Der TC-600 — ein Alleskönner

Anschluß über RS232-Schnitt$telle

Da der TC-600 ein Datenendgerät ist, muß er an den C 64 anders als beispielsweise ein Akustikkoppler angeschlossen werden. Zwischen der notwendigen RS232-Schnittstelle und dem TC-600 muß deshalb ein Null-Modem geschaltet werden. Die Einstellung der Parameter ist nicht ganz einfach. Bei 300 Baud lautet das optimale Protokoll 4BN8X1 beim TC-600 und OPEN 2,2,3,CHR$ (6 + 32) + CHR$ (32 + 128) beim C 64. Danach kann der Drucker mit den üblichen Befehlen wie CMD und PRINT # angesprochen werden. Leider sehen nicht alle Textverarbeitungsprogramme den Betrieb eines Druckers mit RS232-Schnittstelle vor. Hier heißt es erst prüfen, dann kaufen.

Allerdings ist der TC-600 so gut ausgestattet, daß er schon fast keinen Computer zur Texteingabe mehr benötigt. Mit seinem eingebauten einzeiligen Display für 24 Zeichen hat man sogar einen gewissen Überblick über das schon Geschriebene. Verläßt man den normalen Schreibmodus, so werden die Zeichen nicht mehr unmittelbar gedruckt, sondern erst nachdem eine ganze Zeile eingegeben ist. Bis dahin hat man Zeit, den Text beliebig oft zu verändern beziehungsweise Worte und Buchstaben zu korrigieren.

Eingebautes Terminal

Die Schrift (16 Zeichen pro Sekunde) hat eindeutige Briefqualität (Bild 2). Einziger Nachteil des Schriftbildes ist es, daß außer dem Unterstreichen praktisch keine Veränderungen an den Buchstaben mehr vorgenommenwerdenkönnen. Hier fehlt die Fett- oder Breitschrift, ebenso wäre auch eine Grafikfähigkeit sicherlich machbar gewesen.

Bild 2. Der Thermo-Druckkopf arbeitet mit Thermo- oder Normalpapier

Neben dem Schreib- und dem Textverarbeitungsmodus verfügt der TC-600 noch über eine Terminalfunktion. Sie eröffnet ein weites Feld der Anwendungen. Erlaubt sie doch das Senden und Empfangen von Daten über einen Akustikkoppler. Eine Datenübermittlung aus der Telefonzelle zu anderen Computern ist also keineswegs Utopie.

Fazit

Allen denjenigen, die nicht nur zu Hause Texte erfassen möchten, sondern beispielsweise auch im Flugzeug oder Bahn, wird der TC-600 gute Dienste leisten. Als einziger Drucker am C 64 eignet er sich allerdings nur eingeschränkt. Die nicht vorhandene Grafikfähigkeit und das Fehlen der C 64-spezifischen Zeichen schränken die Verwendbarkeit als universellen Drucker ein.

Mit einem Preis von beinahe 1 400 Mark ist der TC-600 für jemanden, der nur einen Drucker braucht, zu teuer. Wollen Sie auf Reisen Texte schreiben und zu Hause mit dem Computer weiterverarbeiten, ist der TC-600 ein guter Diener.

(Arnd Wängler/hm)

Info: Brother, Im Rosengarten 14, Postfach 1320, 6368 Bad Vilbel

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