VC 20
Computer statt Kartei
4/84, S. 136-138

Klein aber oho – der VC 20

Man stelle sich vor: Jemand möchte am liebsten ein bequemes Auto fahren, weil er viel unterwegs ist, kann es sich aber momentan nicht leisten. Ein »Lebenskünstler« ist dann froh, wenn er überhaupt ein Auto besitzt. Ein Griesgram aber ärgert sich jeden Tag erneut, daß ihm nicht mehr vergönnt ist.

Das Hauptmenü: einfach und bedienungsfreundlich

Walter Kröger ist in dieser Hinsicht eher ein Lebenskünstler. Bei ihm geht es nicht um ein Auto, sondern um einen Computer, den VC 20. Bei seinen täglichen Arbeiten in einer Münchner Baufirma ärgerte er sich lange darüber, daß Informationen über Angebote und Termine in Karteikästen nicht so abzulegen waren, daß er sie ohne Mühe unter jedem Stichwort zu jeder Zeit auffinden konnte. Die Lösung lag nahe: Mit einem Computer – so stellte er sich vor – geht das bestimmt besser

In der Firma fand er wenig Resonanz, dort gab es andere Pläne und seine Probleme paßten gar nicht dazu. So blieb ihm keine andere Wahl: entweder ein kleiner Computer, den er von seinen privaten Ersparnissen bestreiten konnte — oder gar keiner.

Walter Kröger entschloß sich zum Computer und erstand einen VC 20, an den er eine Datasette und ein Fernsehgerät anschloß. Ein Drucker wäre zwar nötig, aber doch zunächst eine zu große Investition gewesen.

Nun brauchte er noch ein Programm, und zwar eines, das nicht mehr und nicht weniger leistet, als Informationen jeglicher Art nach seinen Wünschen zu verwalten und mit dem er sich schnell all das auf dem Bildschirm zeigen lassen kann, was er wissen will. Dieses Programm schrieb sein Sohn, der über die Entscheidung des Vaters recht begeistert war.

Auch zum Lernen geeignet

»Dat« ist ein einfaches Programm, sowohl im Aufbau als auch in der Handhabung. Die Bildschirmaufnahmen vermitteln einen Eindruck von der leichten Bedienbarkeit. Auf einen kurzen Nenner gebracht: ein Dateiverwaltungsprogramm, bei dem Kröger selbst die Kategorien bestimmen und benennen kann. Er baut sich — je nach Aufgabenstellung — verschiedene Masken auf. So speichert er Daten von Angeboten, die er Kunden unterbreitet, behält die Übersicht über seinen Terminkalender, und in der Freizeit nutzt er dieses Programm um seinen englischen Wortschatz zu erweitern: Er hat sich bereits ein kleines englisches Wörterbuch angelegt. Die Daten sind einfach einzugeben und zu verändern. Sortieren und Selektieren ist nach jedem der selbstdefinierten Felder möglich. Eine gewisse Erleichterung bei der täglichen Arbeit hat ihm der Computer schon verschafft, aber mittlerweile wird dieser Vorteil zusehends geringer. Der Massenspeicher »Kassette« reicht schon längst nicht mehr für die angefallene Datenmenge aus. Außerdem sind die Zugriffsgeschwindigkeiten enorm hoch. Ganz zu schweigen davon, daß die Information schwarz auf weiß als Listenausdruck noch mehr zur Übersicht beitragen kann.

Gut vorbereitet auf die Groß-EDV

Doch auch hier bleibt Walter Kröger eher »Lebenskünstler«: Er sieht jetzt aus der Rückschau den eigentlichen Gewinn gar nicht mehr in erster Linie in der Zeitersparnis, die ihm seine selbstinitiierte Übergangslösung eingebracht hat. Er legt vielmehr Wert darauf, daß er sich — dank VC 20 — gut auf den zukünftigen Einzug einer größeren EDV-Anlage in seine Arbeitsumgebung vorbereitet hat — und fachkundig mithalten kann, wenn sich andere über neue Technologien und innovative Rationalisierungsmaßnahmen unterhalten.

(Walter Kröger/kg)
Basic-Listing von »Dat«
Ladeprogramm von »Dat«
Sortierkriterien des »Angebots-Karteikastens«

Programmierbeschreibung zu »DAT«:

Die Daten der zu verwaltenden Datensätze liegen in A$(X,Y) und die Sortierfolge wird zur Vermeidung störender »garbage-collects« durch die Zeiger A(Z) bestimmt. Die Texte für die Bezeichnung der einzelnen Datenfelder stehen in t$(..).

A$(Z,AZ-1) Z Datensätze mit AZ-1 Feldern
AZ Anzahl der Felder pro Datensatz
T$(AZ) AZ Feldbezeichnung
A(Z) Zeigerfeld für aufsteigende Sortierfolge
SO Feldnummer, nach der momentan sortiert ist
FR Anzahl der maximal möglichen Datensätze
U$ Text für die Überschrift eines neuen Bildschirms

Programmteile

0-10 Ladefehlerkontrolle und Init von »INSTRING«
10-76 Menü-Maske
79 Tastaturabfrage (ohne »garbage-collect«)
80-99 Programmverzweigung
100 Dateiformat bereits angelegt? (dann weiter bei 110)
101-106 Dateiformat anlegen, Feldzahl und -texte festlegen
110-130 Datenfelder eingeben, Datenzähler Z erhöhen
200-280 Daten finden (innerhalb der Felder mit (_inst)
300-350 Daten ändern
400-460 Daten vergessen und Sortierfolge korrigieren
500-527 Daten von Kassette laden
Format der »FILE«-Dateien:
Dateiname
Anzahl der Felder pro Datensatz AZ
Feldbezeichnungen der Felder T$(0-AZ)
Datenfeld 1,1
Datenfeld 1,2
...
Datenfeld 2,1
...
600-640 Daten speichern in »FILE«
700-742 Daten blättern gemäß A(..) zyklisch vor / rück
900-920 SUB Warteschleife mit »WEITER« bis eine Taste gedrückt
1000-60 SUB Überschrift U$ in neuem Bildschirm ausgeben
1100-30 SUB Initialisierung des Speichers nach CLR
2000-80 Sortieren der Daten
2100 SUB Swap von zwei Zeigern A(.)
Programmbeschreibung und Variablendefinition
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